Aktionstag BERLIN MACHEN

Anbringung eines Feinstaubmessgeräts in Schöneberg

10.09.2017 Wie steht es wirklich um die Berliner Luft? Gerade an viel befahrenen Hauptverkehrsstraßen? Das fragten sich Renate Künast und Catherina Pieroth im Rahmen des Aktionstags für ein schönes Berlin. Daher haben sie am Freitag, den 8. September, um 10 Uhr ein Schadstoffmessgerät in der Hauptstraße 8 in 10827 Berlin-Schöneberg angebracht. Das Messgerät wird einige Wochen an diesem Standort hängen bleiben. Die gemessenen Werte können täglich online über die Homepage von Catherina Pieroth abgerufen werden. 

Wie kam es zu der Idee?

  • Die Hauptstraße in Schöneberg ist eine der am meist befahrenen Straßen in Berlin und das die Luft hier schlecht ist – merkt man sofort!
  • Die Auto-Abgase Kohlendioxid (CO2), Stickoxiden (NOx) und Feinstaub sind in aller Munde und belasten Menschen und Umwelt – aber es sind auch schwer zu fassende Begriffe.

Was verbirgt sich hinter den Begriffen dahinter?

  • Bei der Verbrennung von Kraftstoff in Verbrennungsmotoren entstehen Schadstoffe!
  • Durch Diesel-Fahrzeugen werden Innenstädte und Ballungszentren vor allem mit Stickoxiden und Feinstaub belastet.
  • Durch Benziner erhöht sich der Ausstoß von umweltschädlichem Kohlendioxid.
  • Deshalb gehört emissionsfreien Antriebstechniken die Zukunft.


Welche Risiken verursacht Kohlendioxid?

  • Durch die unnatürlichen Emissionen – verursacht durch Industrie, Verkehr und Haushalte –  erhöht sich die Konzentration an Treibhausgasen und damit steigt auch die Temperatur der Erde.
  • Zusammen mit einigen anderen Gasen wie Methan, Lachgas und Ozon verstärkt es den Treibhauseffekt so sehr, dass ein neues Klima entsteht, mit dem Menschen und Tiere schon jetzt und auch künftig Probleme haben werden.


Welche Risiken verursachen Stickoxide?

  • Stickstoffoxide ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene gasförmige Verbindungen.
  • 490.000 Tonnen werden pro Jahr davon allein in Deutschland freigesetzt. Zusammen mit flüchtigen Kohlenwasserstoffen sind Stickstoffoxide für die sommerliche Ozonbildung verantwortlich. Stickstoffoxide tragen zudem zur Feinstaubbelastung bei.
  • 10.000 Menschen sterben jedes Jahr vorzeitig durch die Stickoxid-Emissionen des Straßenverkehrs.

 

Wie sieht es mit dem Feinstaub aus? 

  • Feinstaub besteht aus einem komplexen Gemisch fester und flüssiger Partikel und wird abhängig von deren Größe in unterschiedliche Fraktionen eingeteilt.
  • Berlin zählt zu den deutschen Städten, in denen die höchsten Feinstaub-Konzentrationen gemessen werden. 2016 wurde der von der EU vorgegebene Jahres-Grenzwert in der Hauptstadt aber noch an keinem Ort überschritten.
  • Täglich messen elf Stationen die Feinstaub-Belastung in Berlin und jetzt kommt noch eine hier an der Hauptstraße dazu! Laut einer Richtlinie der Europäischen Union darf dabei der Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter nur an 35 Tagen im Jahr überschritten werden.
  • Dieser Wert wurde am Mariendorfer Damm dieses Jahr erst 17 Mal überschritten (alles im Jan, Feb, seitdem innerhalb der Richtwerte).

 

Warum haben wir dann ein Feinstaubmessgerät angebracht?

  • Feinstaub zählt zu den gefährlichsten Luftschadstoffen für die Gesundheit, da die Staubteilchen vielfältige schädliche Wirkungen in den Atemwegen und – vermittels entzündlicher Prozesse – im ganzen Körper entfalten.
  • Studien zeigen, dass eine starke Belastung mit Verkehrsabgasen mit einem höheren Herzinfarktrisiko verbunden ist. Bisher ist noch keine Konzentrationsgrenze festgestellt worden, unterhalb derer die Feinstaubbelastung keine gesundheitlichen Auswirkungen hätte.
  • Besonders gefährdete Personengruppen sind Babys und Kleinkinder, ältere Menschen über 65 Jahre sowie Personen mit einer chronischen Atemwegs- oder Herz-Kreislauf-Erkrankung.

 

Und warum wurde ein Gerät am Wahlkreisbüro von Catherina Pieroth angebracht?

  • Mit dem Forum Schöneberg setzt sich Catherina Pieroth schon lange für unseren Bezirk ein und zudem ist sie die Gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen Fraktion im Abgeordnetenhaus. Der gesundheitsschädliche Aspekt von Feinstaub muss in den Vordergrund gerückt werden.
  • Die Autoindustrie ist klar der Verursacher von gesundheitlichen Risiken für 26.000 Berliner, die an Straßen mit NOX Überschreitungen wohnen. Sie bieten bislang keine wirksamen Maßnahmen zur Reduzierung der Schadgase an. 

 

Was wir jetzt brauchen!

  • Was wir jetzt brauchen, beschreibt unser Aktionsprogramm „Saubere Luft für  Deutschland“ und eine Mobilitätswende bis hin zum Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor 2030.
  • Mit einer blauen Plakette für Fahrzeuge, die wenige Stickoxide ausstoßen, könnten Städte den Verkehr in ihrer Umweltzone viel besser steuern. Fahrverbote können auch erlassen werden
  • Zusätzlich braucht es eine Investitionsoffensive im öffentlichen Verkehr, die Einführung eines MobilPass für alle und eine konsequente Förderung des Radverkehrs.
  • Nur so erreichen wir unsere Klimaziele und können die Gesundheit der Menschen in unseren Städten schützen!

 

Die Autoindustrie hat hier klar die Verantwortung, nicht die Politik, wenn zum Schutz der Gesundheit Verkehrsbeschränkungen notwendig sind.